Verzögerungen bei der Inbetriebsetzung der MBA Lahe:

  • Veröffentlicht am: 23. Juni 2005 - 10:44

Biologie funktioniert, Probleme im mechanischen Teil

Die Biologische Anlage Lahe befindet sich derzeit in der Inbetriebsetzungsphase, der Probebetrieb soll am 1. August starten. Es gab Probleme im Bereich der ballistischen Separierungen, d.h. im mechanischen Teil der Anlage, wo Steine und Glas abgetrennt werden sollen. Diese führten dazu, dass in der zweiten Maihälfte die Befüllung der Gärbehälter nicht im geplanten Umfang gesteigert werden konnte.

Da seit dem 1. Juni kein Restabfall mehr unbehandelt deponiert werden darf, wurde mehr Müll in die Verbrennung geschickt. Ob tatsächlich zusätzliche Entsorgungskosten (400 000.- EUR) anfallen, ist noch offen. Beide Verbrennungsverträge (BKB Buschhaus und BKB Hannover) sind mit flexiblen Mengen abgeschlossen. Aha plant, die jetzt erhöhten Verbrennungsmengen in der zweiten Jahreshälfte durch niedrigere Mengen auszugleichen.

Der Zeitplan für Bau und Inbetriebsetzung der MBA war durch die Insolvenz der ursprünglich beauftragten Baufirma und die dadurch bedingte Grundsatzentscheidung der Regionsversammlung von vornherein sehr eng. Der Anfahrprozess gestaltet sich nun etwas schwieriger, als optimistischer Weise angenommen wurde. Auch der Regionsabgeordnete Lüddecke (FDP) stellte im Umweltausschuss fest, dass solch eine komplexe Anlage nie störungsfrei anlaufe.

Die Hersteller haben sich vertraglich dazu verpflichtet und gehen auch weiterhin davon aus, dass die MBA am 1. August in den großtechnischen Probebetrieb geht. Wenn nicht, werden Vertragsstrafen fällig.

Die Probleme sind inzwischen zum Teil behoben. Am letzten Freitag wurden 300 t Müll durch die ballistischen Separatoren geschickt, im Normalbetrieb müssen es täglich 400 t sein.

Biologische Prozesse brauchen ihre Zeit. Nach unseren Informationen funktioniert die Biologie: Zwei Gärbehälter sind voll, jetzt soll das Material auf alle drei Gärbehälter verteilt werden. Es wird bereits Strom erzeugt.

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