Wirtschaftlich solide, wohnortnah und nachhaltig:

  • Veröffentlicht am: 14. Dezember 2015 - 15:38

p1a6geg811jso1tve32e1ulhpps7.jpg

KRH Lehrte [Foto GRÜNE]

Nach übereinstimmender Auffassung der Fraktionen von SPD und Grünen in der Regionsversammlung ist es möglich, die Zukunftsfähigkeit beider Klinikstandorte im Nordosten der Region Hannover (Großburgwedel und Lehrte) zu sichern!

Dazu stellen Silke Gardlo, SPD-Fraktionsvorsitzende, und Dr. Matthias Miersch, MdB, Vorsitzender der SPD in der Region Hannover, fest:

Wir haben die auf Veranlassung der Regionsversammlung und des Aufsichtsrates des Klinikums vorgestellten Varianten sorgfältig geprüft. Ohne schon abschließend ins Detail gehen zu können, ist unsere Positionierung eindeutig: Angesichts der finanziellen Situation des Unternehmens wird die Region Hannover als Gesellschafterin in jedem Falle gefordert sein. Insofern ist es folgerichtig, lediglich diejenigen Lösungsvarianten weiter zu verfolgen, bei denen realistische Chancen auf Investitionsförderung durch das Land zu erwarten sind.

Wir unterstützen die grundlegende Ausrichtung der Medizinstrategie im Sinne von Wohnortnähe, Spezialisierung und Schwerpunktbildung und sehen darin eine gute Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsfähige medizinische Entwicklung an beiden Standorten. Deshalb plädieren wir dafür, mit Blick auf die zukünftige Krankenhausversorgung im Nordosten der Region Hannover grundsätzlich zu prüfen,

- wie am Standort Lehrte neben der Weiterführung einer qualifizierten Inneren Medizin ein KRH-weites Schwerpunktzentrum Geriatrie entwickelt werden kann. Dieses sollte als ein Integrationsmodell angelegt sein, in dem sich akutgeriatrische Angebote und solche der Reha-Geriatrie ergänzen. Zusätzlich sollten im Sinne eines Gesamtansatzes Kooperationsmodelle mit Dritten für nicht-stationäre Angebote - etwa der geriatrischen Tagespflege - entwickelt werden,

- welche krankenhausspezifischen medizinischen Leistungen über das in Variante 4 vorgesehene Leistungsspektrum hinausgehend am Klinikum Lehrte in Trägerschaft der KRH, unter Beteiligung der KRH oder durch einen Dritten möglich sind,

- welche nicht krankenhausspezifischen medizinischen Leistungen und Angebote in den vorhandenen Raumkapazitäten am Standort Lehrte in Trägerschaft der KRH, in Kooperation mit einem Partner oder in alleiniger Trägerschaft eines Dritten angesiedelt werden können (z.B. OP-Ambulanz, Reha-Einrichtung),

- und wie in Umsetzung des jüngst verabschiedeten Krankenhausstrukturgesetzes des Bundes (KHSG) am Klinikum Lehrte zukünftig eine Notfallambulanz mit einer bedarfsgerechten Anzahl stationärer Betten geführt werden kann.

 

Brigitte Nieße, Fraktionsvorsitzende, Doris Klawunde, gesundheitspolitische Sprecherin und Frauke Patzke, Parteivorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, führen hierzu aus:

In der Vorlage der Geschäftsführung werden vier Varianten beschrieben. Drei Varianten beinhalten die Beibehaltung von Klinikstandorten in Lehrte und Großburgwedel, wovon allein die Variante 4 auch im Sinne der Medizinstrategie zukunftsfähig ist, wenn sie entsprechend einer gewünschten Schwerpunktsetzung weiter ausgebildet wird. Bei der Konkretisierung des Profils für den Klinikstandort Lehrte - aufbauend auf die Variante 4 – stellen wir uns vor, Lehrte in Anlehnung an das innovative Modell des Klinikum Bielefeld weiter zu entwickeln und zu stärken. Das "Bielefelder Modell" vereint verschiedene Disziplinen in einem Haus und ist leistungsfähig und zukunftsorientiert.

Für Lehrte sollte eine internistische Schwerpunktklinik entstehen, die auch den akut-geriatrischen Schwerpunkt für das gesamte KRH abbildet. Zur weiteren Auslastung der bestehenden Bettenkapazität sollte nach den Vorstellungen der Grünen eine Traumachirurgie, eine OP-Ambulanz und eine angegliederte Reha-Klinik entstehen. Dieses Konzept ist neu und bekommt ein Alleinstellungsmerkmal in der Region Hannover. Auf der Basis der Medizinstrategie des KRH würde dann ein Haus entwickelt werden, das die bisher vorgeschlagene Variante 4 so ausbaut, dass Burgwedel und Lehrte die Versorgung im Osten der Region Hannover mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen sicher stellt. Die Geschäftsführung erhält nunmehr den Auftrag, dieses Konzept auszuformen und für das KRH in der Machbarkeit zu prüfen.